Im Gespräch mit Vahid Kermany
Vahid Kermany
Inhaber / Sportschule Kermany
Breite Straße 28a, 50226 Frechen
„Mir ist wichtig, dass wir nicht nur Sport „für den Körper“ machen, sondern auch den Geist stärken.“
Vahid Kermany ist seit seinem 11. Lebensjahr Sportler. Im Iran begann er mit Ringen und Boxen, in Deutschland entdeckte er Taekwondo für sich – und das mit großem Erfolg: mehrfacher Landes-, deutscher und Europameister. Bis zu seinem 37. Lebensjahr stand er noch aktiv auf der Matte und gewann seinen letzten deutschen Meistertitel. Seit seinem 22. Lebensjahr gibt er sein Wissen als Trainer weiter und hat seitdem unzählige Kinder, Jugendliche und Erwachsene begleitet. In seiner Sportschule in Frechen bietet er heute ein breites Programm an – von Taekwondo über Konditionsboxen, Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen bis hin zu Yoga, Meditation, Schwertkampf, Kinderballett oder Parcours. Auch Kinder- und Jugendfreizeiten sollen bald zu seinem Angebot gehören. Vor 22 Jahren zog er von Köln nach Frechen – und hat hier seine sportliche Heimat gefunden.
Was unterscheidet Ihr Sportstudio von anderen Anbietern in Frechen und der Region?
Ich bringe mehr als 35 Jahre Erfahrung als aktiver Sportler und Trainer mit. Diese Erfahrung spiegelt sich im gesamten Angebot wider. Mir ist wichtig, dass wir nicht nur Sport „für den Körper“ machen, sondern auch den Geist stärken. Geschicklichkeit, Flexibilität und mentale Ausgeglichenheit gehören immer dazu. Unser Programm ist sehr vielseitig – von klassischen Kampfsportarten bis zu eher kreativen Kursen – trotzdem gibt es eine klare Linie: Wir wollen Menschen in ihrer gesamten Persönlichkeit fördern. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Selbstverteidigung für Frauen, die ich seit Jahrzehnten unterrichte. Dieses Thema begleitet mich seit vielen Jahren. Außerdem habe ich viele Jahre als Streetworker gearbeitet, unter anderem für die Caritas in der Kölner Südstadt und Frechen. Diese Erfahrung hilft mir sehr im Umgang mit Jugendlichen, die manchmal schwierige Lebensumstände haben. Ich glaube, diese Mischung aus sportlichem Können, pädagogischer Arbeit und sozialer Erfahrung macht unser Studio einzigartig.
Wie wollen Sie Ihre Kundschaft langfristig an das Sportstudio binden?
Für mich ist die Qualität der Angebote entscheidend. Es geht nicht nur darum, jemanden ins Training zu holen, sondern ihn oder sie langfristig zu begleiten. Viele Kinder, die hier anfangen, entwickeln sich über Jahre weiter und bleiben Teil der Gemeinschaft. Wir schaffen eine Atmosphäre, in der sich alle wohlfühlen können. Ein weiterer Punkt ist das Miteinander. In der Sportschule herrscht keine anonyme Stimmung wie in großen Fitnessketten – wir kennen uns, wir unterstützen uns gegenseitig. Dieses Gefühl von Verbundenheit ist ein wichtiger Grund, warum Menschen bleiben.
Was bedeutet Ihnen die Innenstadt von Frechen als Standort?
Früher war die Innenstadt von Frechen deutlich belebter. Heute ist es etwas ruhiger, aber ich sehe genau darin eine Chance. Mit meiner Sportschule möchte ich einen Beitrag leisten, dass Frechen wieder lebendiger wird. Sport bringt Menschen zusammen, und das kann auch eine Innenstadt stärken. Außerdem habe ich das Gefühl, dass viele Menschen nach Orten suchen, an denen sie etwas für ihre Gesundheit tun können – körperlich wie mental. Wenn wir mit unserem Angebot dazu beitragen können, dass Frechen gesünder und attraktiver wird, dann ist das für mich ein sehr wichtiger Teil unserer Arbeit.
Welche Vorteile hat Ihr Standort?
Unser Studio liegt nicht direkt an der Hauptstraße, sondern etwas abseits – mitten in einem Wohnviertel. Das ist für viele Eltern und Kinder ein echter Vorteil, weil sie uns zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können. Wir sind damit nicht nur ein „kommerzieller Anbieter“, sondern Teil des Stadtteils. Ich finde es wichtig, dass die Sportschule in das soziale Leben vor Ort eingebunden ist. Viele Nachbarinnen und Nachbarn sehen uns nicht nur als ein Studio, sondern als Treffpunkt. Dadurch werden wir besser angenommen und haben eine stärkere Verbindung zu unserem Umfeld.
Gab es Herausforderungen, denen Sie begegnet sind?
Natürlich, wie bei jedem neuen Projekt. Eine der ersten Hürden war die Konzession für die Kinder- und Jugendarbeit. Dann musste das Programm so gestaltet werden, dass es die verschiedenen Zielgruppen anspricht – dafür waren Elterntreffe sehr wichtig, um gemeinsam herauszufinden, welche Kurse gebraucht werden und wann sie stattfinden sollten. Eine weitere große Herausforderung ist es, qualifizierte Trainerinnen und Trainer zu finden. Für Spezialkurse wie Meditation oder Tai Chi gibt es nicht viele Fachleute. Da muss man lange suchen und auch selbst Netzwerke aufbauen. Aber ich sehe diese Herausforderungen eher als Chancen: Sie zwingen uns, kreativ zu sein und ständig besser zu werden.
Wie hat die Förderung durch das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ der Stadt Frechen dazu beigetragen, dass Ihr Studio hier entstehen konnte?
Ohne die Förderung hätte ich die Sportschule gar nicht eröffnen können. Wir haben aktuell etwa 40 Schülerinnen und Schüler im Taekwondo – das ist ein guter Anfang, aber ohne Förderung wäre die volle Miete plus Nebenkosten und Trainerhonorare nicht zu stemmen gewesen. Die Förderung gibt uns die nötige Zeit, das Studio aufzubauen und Schritt für Schritt mehr Mitglieder zu gewinnen. Bis Ende nächsten Jahres möchte ich die Zahl der Kursteilnehmer deutlich erhöhen, sodass wir langfristig auf eigenen Beinen stehen. Diese Unterstützung hat mir sehr geholfen, den Mut zu haben, das Projekt hier in Frechen zu starten.
Inwiefern berücksichtigen Sie Zukunftsfähigkeit und Vielfalt?
Das Thema Zukunftsfähigkeit ist bei uns fest verankert. Wir bieten Kurse für alle Altersklassen – vom Kinderballett bis zu Yoga oder Selbstverteidigung für Erwachsene. Jeder kann etwas finden, das zu seiner Lebenssituation passt. Wichtig ist mir, dass man sich auch weiterentwickeln kann: Kinder starten vielleicht mit Taekwondo und probieren später Parcours aus. So bleibt der Sport nicht nur eine einmalige Erfahrung, sondern begleitet die Menschen durchs Leben. Ich sehe unsere Sportschule auch als einen Ort, an dem Generationen miteinander in Kontakt kommen und voneinander lernen können.
Wie war die Zusammenarbeit mit der Stadt Frechen?
Sehr gut, wirklich! Ich war positiv überrascht, wie engagiert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren. Herr Schlenkert hat sich enorm eingesetzt, man hatte das Gefühl, dass er unser Projekt wirklich versteht und mit Herzblut dabei ist. Dieses Engagement hat mir sehr geholfen und mich motiviert.
Welche Chancen sehen Sie für die Weiterentwicklung der Frechener Innenstadt?
Frechen wird immer vielfältiger und multikultureller – das ist eine große Chance, weil dadurch neue Impulse entstehen. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, aber ich bin überzeugt, dass gerade Programme wie dieses helfen können, die positiven Aspekte zu stärken. Wenn die Förderung langfristig fortgeführt würde, könnten viele Projekte wie meines Fuß fassen und so die Innenstadt lebendiger machen. Es wäre schade, wenn solche Unterstützungen irgendwann wegbrechen, denn sie sind ein wichtiger Baustein für die Zukunft der Stadt.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft Ihres Sportstudios?
Da habe ich viele Ideen! Ein großes Ziel ist, ein Fitnessstudio in unsere Beiträge zu integrieren, sodass die Mitglieder noch flexibler trainieren können. Ab 2027 möchte ich außerdem Kinder- und Jugendfreizeiten anbieten – Sommerfahrten und Trainingscamps, die nicht nur sportlich, sondern auch gemeinschaftlich wertvoll sind. Ein besonderer Traum ist eine Reise mit Jugendlichen nach Korea, dem Ursprungsland des Taekwondo. Das wäre ein großartiges Erlebnis, bei dem Sport, Kultur und Gemeinschaft zusammenkommen. Außerdem soll das Kursangebot weiter ausgebaut werden – und ich plane Turniere in der Stadthalle, vielleicht sogar deutsche Meisterschaften.
Wie tragen Sie zur Attraktivität der Innenstadt bei?
Wir möchten uns aktiv einbringen. Das heißt, wir machen nicht nur Training im Studio, sondern beteiligen uns auch an Veranstaltungen in Frechen – zum Beispiel an Karneval oder am Weltkindertag, wo wir Aufführungen zeigen. Solche Aktivitäten bringen Sport auf die Bühne der Stadt und machen das Vereinsleben sichtbar. Auch Turniere sind ein wichtiger Beitrag, weil sie Menschen von außerhalb nach Frechen holen. Das belebt die Innenstadt und zeigt, dass hier etwas passiert.
Ihr Wunsch an die Menschen in Frechen?
Mein Wunsch ist ganz einfach: Bleibt gesund – körperlich und mental. Sport ist dafür ein wunderbarer Weg. Und ich lade alle ein, uns zu besuchen, sich unsere Sportschule anzuschauen und mitzumachen. Wenn ihr gute Erfahrungen macht, empfehlt uns weiter – so wächst unsere Gemeinschaft und wir können noch mehr bewegen.
Möchtest du mehr über Herrn Kermany und das Sportstudio Kermany erfahren? Dann besuche das Sportstudio in der Frechener Innenstadt oder die Internetseite: https://sportschule-kermany.com/





