Einweihung der „Roten Bank“: Frechen setzt ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ist in Frechen die „Rote Bank“ offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. Bürgermeister Uwe Tietz und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Frechen, Nina Herrmann, stellten die neue Bank im öffentlichen Raum als sichtbares Zeichen gegen Gewalt vor.

Bürgermeister Uwe Tietz erklärte: „Jede dritte Frau erfährt im Laufe ihres Lebens Gewalt. Das ist eine erschreckende Quote, bei der jeder Fall ein Fall zu viel ist. Mit dieser Roten Bank schaffen wir ein Symbol gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und bieten Hilfesuchenden im Notfall Kontakt zu den entsprechenden Beratungsstellen.“

Die Gleichstellungsbeauftragte Nina Herrmann ergänzte: „Die Rote Bank soll wachrütteln und das Schweigen brechen. Sie erinnert daran, dass Gewalt gegen Frauen kein Tabuthema sein darf, und macht Mut, sich Hilfe zu holen. Niemand soll mit Gewalt allein bleiben.“

Die „Rote Bank“ ist gegenüber dem Rathaus vor der Antoniterstraße 14 aufgestellt. Ein Hinweisschild weist auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ mit der Rufnummer 116 016 hin; zusätzlich führt ein QR-Code zu weiteren Hilfsangeboten für alle Geschlechter. Die Idee der roten Sitzbank geht auf die 2016 in Italien gestartete Aktion „La Panchina Rossa“ zurück, der inzwischen zahlreiche Städte – auch in Deutschland – gefolgt sind.

Den Anstoß für die Umsetzung in Frechen gab ein Antrag der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Frechen vom 3. Februar 2025. Der Haupt-, Personal- und Finanzausschuss empfahl am 18. März 2025 dem Ausschuss für Verkehr, Umwelt und Klima, eine „Rote Bank“ als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen in den Maßnahmenkatalog zur Neugestaltung der Fußgängerzone sowie in die Anordnung der Produktfamilie „Bank“ aufzunehmen. Der Ausschuss für Verkehr, Umwelt und Klima fasste am 13. Mai 2025 hierzu einstimmig den Beschluss.

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist täglich 24 Stunden unter der Rufnummer 116 016 kostenfrei und anonym erreichbar. Die Beratung erfolgt mittlerweile in 18 verschiedenen Sprachen sowie in Gebärdensprache. Qualifizierte und erfahrene Beraterinnen unterstützen Hilfesuchende vertraulich und vermitteln bei Bedarf an Beratungsstellen oder Frauenhäuser vor Ort. Grundsätzlich steht das Hilfetelefon auch Angehörigen, Freundinnen und Freunden sowie Fachkräften für Fragen und Informationen zur Verfügung.

Fotos: Copyright Stadt Frechen

 

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